Nützlinge

Einsatz von Hummeln zur Bestäubung von Tomaten

Tomaten sind Selbstbefruchter. Durch Bewegung der Pflanze (z.B. Wind) gelangt der Pollen auf die Narbe, wodurch die Befruchtung stattfindet. Nur durch eine sorgfältige Bestäubung lassen sich qualitativ und quantitativ hochwertige Früchte produzieren. Dabei spielen Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Der Pollen darf weder zu feucht noch zu trocken auf die Narbe gelangen. Der geeignete Bestäubungszeitpunkt ist für den Kultivateur nur schwer festzustellen. In Kulturen unter Glas wird bei der Bestäubung durch regelmäßiges Trillern nachgeholfen, da es ganz ohne Hilfsmaßnahmen zu keinem befriedigenden Fruchtansatz kommt. Aber selbst mit Hilfe dieser Methode wird nicht immer ein optimaler Fruchtansatz erreicht. Oft bleibt auch keine Zeit für das Trillern per Hand.

Setzt man jedoch Hummeln ein, bringt das viele Vorteile:

  • Man kann sich den Arbeitsaufwand des Trillerns sparen
  • Hummeln leisten eine äußerst effektive Bestäubungsarbeit
  • Hummeln sorgen für einen optimalen Fruchtansatz, denn sie scheinen auch die Fähigkeit zu besitzen, den besten Zeitpunkt für die Bestäubung zu finden.
  • Es kommt zu einem gleichmäßigen Fruchtansatz
  • Bildung von größeren und einheitlicheren Früchten
  • Die Bestäubungsarbeit der Hummeln beginnt bereits sehr früh, findet noch in den Abendstunden, bei trübem Wetter und tiefen Temperaturen statt (bis ca. 8°C)
  • Es kann ein Mehrertrag von 10-15% erreicht werden.

Hummeln beißen sich an der Blüte fest und vibrieren kräftig mit der Brustmuskulatur. Mit der Unterseite des Körpers wird der herausgeschüttelte Pollen aufgefangen, mit Speichel vermengt und als Pollenkörnchen, wie man es von den Bienen her kennt, in den Beintaschen in den Kasten zur Brut transportiert und später an die Brut verfüttert. Hummeln bestäuben so an die 2000 – 4000 Blüten pro Tag. Eine erfolgreiche Bestäubung durch eine Hummel ist an der Bißstelle durch kleine braune Flecken an der Blüte zu erkennen.

Bei der Ankunft des Volkes besitzt es eine Größe von ca. 40 – 60 Tieren. Davon sind ca. 10% Pollensammler, d.h. zu Beginn des Einsatzes fliegen ca. 6 Tiere im Bestand und führen die Bestäubung durch. Durch diese relativ geringe Menge an Hummeln sollte man sich nicht irritieren lassen. Sie genügt in der Regel um auf einer Fläche von bis zu 1000 qm die Bestäubung durchzuführen. Wichtig ist es aber trotzdem die Leistung der Hummeln zu kontrollieren (Bißstellen)

Das Volk so aufstellen, daß es vor Tropf- und Spritzwasser und direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist – am besten mitten im Bestand. Dabei ist darauf zu achten, dass der Kasten nicht mit Blättern oder Gewächshausteilen in Berührung kommt. Dies erleichtert sonst Fremdinsekten die Einwanderung, und damit eine Störung des Volkes. Durch den Transport sind die Tiere sehr nervös. Sie sollten deshalb erst eine Weile in Ruhe gelassen werden. Nistkasten also nicht sofort öffnen, sondern ca. 2 Stunden warten. Das Ein- und Ausflugloch nur öffnen, wenn noch mindestens 2-3 Stunden Tageslicht geboten sind. Diese Zeit benötigen Hummeln, um sich im Gewächshaus einzufliegen.
Damit sich die Tiere in den Tomaten einfliegen, empfiehlt sich die erste Freilassung bei einiger Zeit geschlossener Lüftung. Pollenflug von außen und eine offene Lüftung verleiten die Tiere u.U. dazu zu vagabundieren, wobei sie die Tomaten dann vernachlässigen.
An warmen, sonnigen Tagen ist eine geschlossene Lüftung fast unmöglich. Eventuell muß man dann sehr früh morgens, solange die Lüftung noch geschlossen werden kann die Hummeln frei lassen.

Da Tomaten keinen Nektar liefern, werden die Tiere mit einer Zuckerlösung zugefüttert, die im Kasten unten eingebracht werden. Im Kasten ist ein Behälter mit Zuckerlösung, der unter normalen Bedingungen für die gesamte Zeit ausreicht.

Weitere Nützlinge:

Neben Hummeln bieten wir Ihnen ein breites Spektrum weiterer Nützlinge wie z.B. Encarsia, Phytoseiulus, Amblyseius und weitere.

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